Heinrich Siefer von der Katholischen Akademie Stapelfeld und die evangelische Pastorin Anita Christians-Albrecht schnackten eine Viertelstunde humoristisch auf Platt über die Frage: „Gott un platt, wat schall dat?“ „Könnt ihr us al verstan?“, fragte Moderator Alexander Rolfes das Publikum vorab. Wer es nicht konnte, hatte in den nächsten 15 Minuten Pech gehabt, denn Siefer und Christians-Albrecht sind Plattschnacker durch und durch. Beim NDR betreuen sie die Plattdeutschen Morgenandachten. Hier auf der Bühne ging es darum, was Luther und die Reformation den Mensch gebracht haben. Nicht alle konnten dem Gespräch folgen, einige verließen lachend den Platz. Wer blieb, hatte seinen Spaß.

Fast als Vorgruppe für den kommenden carnevalistischen Höhepunkt heizte Pastoralreferent Christian Hoge aus Visbek das Publikum mit Stimmungsliedern an. Zusammen mit Tochter Anna und Gitarrist Markus Ehrhardt war er kurzfristig in das Bühnenprogramm eingesprungen, nachdem die ursprünglich geplante Lohner Band ConTakt krankheitsbedingt absagen musste. Und dann betrat er unumstrittene Humor-Gigant der Oldenburger Priesterschaft, Dammes Pastor Heiner Zumdohme, mit seiner Elferratskappe die Bühne. Aufgewachsen in Lastrup, wo erst seit 1969 Carneval gefeiert wird, sei er dort 1989 mit 14 Jahren zum Kinderprinz gekürt worden. Doch immer schon habe er sehnsüchtig nach Damme geschaut, wo man den Carneval seit 1614 kenne. „Als wir in Damme anfingen, Karneval zu feiern, da war man am Niederrhein noch auf den Bäumen am eiern“, reimte er unter schallendem Gelächter der Zuschauer in seiner fünfzehnminütigen Büttenpredigt, die er extra für diesen Auftritt in Münster geschrieben hatte. „Und selbst Köln, Mainz und Düsseldorf waren karnevalistische Einzeller, als wir in Damme den Karneval hoben aus dem Keller“, legte er nach. Es sei für ihn daher der absolute Höhepunkt gewesen, als er zum Pfarrer in Dammer ernannt wurde. Das Publikum, in dem natürlich auch viele Dammer saßen, applaudierten begeistert. „Ich danke in dieser Osterzeit, für eure geduldige Aufmerksamkeit. Und bevor ich jetzt gehe hinieden: Wünsche ich euch allen: Suche Frieden!“ schloss er. 

Unter diesem Motto kam zum Ende des Programms auch eine zwölfköpfige Delegation evangelischer Pastöre aus dem Oldenburger Land unter Führung des stellvertretenden Kreispfarrers Wilfried Scheuer vorbei. Theising freut sich sehr über den ökumenischen Besuch und hoffte, „dass sie auf dem Katholikentag die Erfahrung machen, dass wir alle Geschwister sind“.  „Bei der Suche nach Frieden können wir gemeinsam ein gutes Zeichen setzten“, bekräftigte ihn Scheuer. 

Ludger Heuer